Das weltgrößte Labskaus-Essen

Samstag 28. Juli in Wilhelmshaven

Das weltgrößte Labskaus-Essen findet am Samstag, dem 28. Juli von 10:30 bis 17:00 Uhr nun schon zum zwölften Mal in der Nordseestadt Wilhelmshaven statt. Die Wilhelmshavener Innenstadt verwandelt sich an diesem Tag zu einer kulinarischen Meile. Die zahlreichen Labskausstände bieten in der Marktstraße, den Nebenstraßen, der NordseePassage und auf weiteren Plätzen das Lieblingsessen der Seeleute, Landratten, Salzbuckel und Friesen an. Musikalisch-maritime Stimmung wird es rund um die Bühnen geben. Zu dem lukullischen Spektakel werden viele Tausend Besucher in Wilhelmshaven erwartet.

Wird es 2012 einen neuen Labskaus-Essen-Weltrekord geben? Bei der Premiere im Jahr 2001 konnten 6.097 Portionen verkauft werden. Der aktuelle Weltrekord stammt aus dem Jahr 2005. Damals gingen 10.612 Portionen über den Tresen. In den letzten Jahren wurde dieser Rekord jeweils nur knapp verfehlt.

Labskaus ist auch als „Seemannsschmaus“ bekannt und wird gern mit Fisch verbunden. Tatsächlich wird oft ein Hering dazu serviert. Ursprünglich war Fisch jedoch nicht Bestandteil von Labskaus. Da zu der Zeit der großen Segelschiffe kaum Kühlmöglichkeiten vorhanden waren, nahmen Seeleute vor allem Gepökeltes, Eingewecktes und unverarbeitete sehr haltbare Lebensmittel mit auf See. Labskaus, ehemals auch an Land ein Arme-Leute-Essen, das 1701 erstmals geschichtliche Erwähnung fand, sorgt heute für Hochgenuss. Zahlreiche Legenden, Geschichten und natürlich auch Seemannsgarn ranken sich um dieses Essen. Jeder Standanbieter erzählt seine eigene Labskaus-Geschichte und natürlich auch die eigene Rezeptur der Zubereitung. Labskaus erlebt heute ein Revival in deutschen Küchen und gehobene Restaurants interpretieren das wohlschmeckende Gericht neu. Selbst die vegetarische Variante ist beliebt und lecker.

Aber was sind die Zutaten des traditionellen Labskaus? Um das persönliche Rezept von Rüdiger Babatz erzählt man sich folgende Legende: Im berühmten Schneewinter 1978/79 war er mehrere Tage zu hause eingeschneit und musste für seine Familie aus den vorhandenen Vorräten ein leckeres Gericht kochen. In der Vorratskammer waren ein Kilogramm Pökelfleisch, 500 Gramm Zwiebeln, sechs Salzgurken, vier Matjesfilets, 500 Gramm eingelegte Rote Bete, ein Kilogramm Kartoffeln, Schmalz, ein Lorbeerblatt, Pfefferkörner sowie Eier und Rollmöpse. Aus diesen Zutaten zauberte Rüdiger Babatz den Katastrophen-Winter-Labskaus, so wie er ihn heute auch noch am liebsten isst.

Rüdiger Babatz und sein Festkomitee haben bislang dieses weit über Wilhelmshavens Grenzen hinaus bekannte Ereignis zusammen mit der Deutschen Marine, der Wilhelmshavener Gastronomie, dem City-Interessen-Verein und zahlreichen Verbänden, organisiert. In diesem Jahr geben sie ihre Erfahrungen an die Wilhelmshaven Touristik- & Freizeit GmbH weiter. Von der Last der Organisation befreit, kann Rüdiger Babatz sich jetzt ganz der Verbesserung seines persönlichen Labskaus-Rekordes widmen und der lag immerhin bei 5 Portionen, wohlgemerkt an einem Tag.

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