Das Boot – Die Fotografien
Von Samstag, den 16. April bis zum 30. Juni 2011 zeigt das Deutsche Marinemuseum die Sonderausstellung „Das Boot – Die Fotografien“ aus dem Buchheim Museum der Fantasie in Bernried.
„Der Seekrieg ist die grauenhafteste Form des Krieges“ schreibt Buchheim in seinem Bildband „U-Boot-Fahrer“ (1998): „Der Seekrieg war weitaus schrecklicher als es die versammelten Bilder zeigen können. Er verschaffte manchem Erlebnisse, die so grauenhaft waren, daß er sie nicht mehr wahrhaben will. Im Seekrieg haben beide Gegner stets einen zweiten Feind, die See – ‚the cruel sea’“. Die große Wassergarotte wartet im Krieg auf jeden Seemann. Der Seekrieg ist ein pervertierter Krieg. Er ist es auch deshalb, weil er ein ganz und gar „sauberer“ Krieg ist: keine im Stacheldraht hängenden Verwundeten, keine Trümmer und Ruinen, keine aufgedunsenen Leichen. Die Seeschlacht hinterlässt keine Spuren… Ich habe selber erlebt, wie spiegelglatt die See im Morgendämmern dalag, nachdem sie eben ein von einer Fliegerbombe getroffenes Kameradenboot verschlungen hatte…“.
Anlässlich der Ausstellung konnten in den erstmals zugänglichen Archiven rund fünftausend Fotografien in Form von Kontaktbogen, die weder datiert noch näher bezeichnet sind, durchgesehen werden. Dabei zeigte sich, dass viele der Buchheim’schen Fotografien noch nicht publiziert sind. Zudem fanden sich ausführliche Fotosequenzen von Ereignissen, die bislang nur durch einige wenige Fotografien überliefert waren. Sie führen uns das Geschehen wie einen Film vor Augen. Während eines Wasserbombenangriffs auf U 96 beispielsweise, hat Buchheim eine Reihe von Aufnahmen gemacht, die die Situation im Inneren des Bootes und das Verhalten des Kommandanten und einiger seiner Besatzungsmitglieder auf beklemmende Weise veranschaulichen. Diese und andere Bildsequenzen, sind erstmals in der Ausstellung zu sehen. Sie zeigt rund 50 Fotografien von Lothar-Günther Buchheim, die von Textauszügen aus Buchheims Büchern aus dem UBoot-Krieg begleitet werden. Sie entstanden unmittelbar vor Ort, vorwiegend während Unternehmungen mit dem U-Boot U 96 im Zweiten Weltkrieg entstanden, also Jahrzehnte bevor Buchheims Roman „Das Boot“ (1973) erschien, nach dem der gleichnamige Film von Wolfgang Petersen (1981) gedreht wurde.